Freitag, 8. April 2011

Fleisch (Hamburger) & EHEC - ekel Essen


Fleisch (Hamburger) & EHEC - ekel Essen 
Thema heute EHEC (enterohämorrhagische Escherichia coli-Bakterien)

Was versteht man unter EHEC?

Das Bakterium Escherichia coli (E. coli) ist ein Bewohner im Darm von Mensch und Tier. In jedem Gramm Stuhl bzw. Kot befinden sich mehrere Millionen dieser Kolibakterien. Sie erfüllen wichtige Aufgaben, in dem sie Nährstoffe spalten und für die Abwehr von Krankheitserregern sorgen.
Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) stellen eine Sonderform der Kolibakterien dar. Diese Form kann, im Gegensatz zu normalen E. coli, Giftstoffe produzieren. Diese Giftstoffe werden im Darm freigesetzt und können Krankheiten auslösen.
Im menschlichen Darm kommen EHEC-Bakterien normalerweise nicht vor. Das natürliche Reservoir für diese Keime sind Rinder und andere Wiederkäuer (z.B. Schafe, Ziegen, Rehe, Hirsche), bei denen EHEC im Darm und damit im Kot vorkommen können, ohne dass die Tiere erkranken. Auch bei Schweinen, Katzen, Hunden, Geflügel und wild lebenden Vögeln wurden diese Erreger nachgewiesen. Die Erreger können vom Tier bzw. über Lebensmittel, die vom Tier stammen, auf den Menschen übertragen werden. Außerdem kann der Keim von Mensch zu Mensch übertragen werden, wenn bei einer Erkrankung mit EHEC nicht ausreichend auf die Hygiene geachtet wird.
Welche Erkrankungen können EHEC-Bakterien auslösen?

Eine Infektion mit EHEC kann symptomlos verlaufen, wobei der Erreger über 1-3 Wochen, selten über längere Zeit ausgeschieden wird. Während dieser Zeit können bei unzureichender Hygiene andere Menschen angesteckt werden.
Treten Symptome auf, kommt es meist nach einer Inkubationszeit von 1-8 Tagen zu Übelkeit, Erbrechen und leichten, wässrigen Durchfällen. Bei schwereren Krankheitsverläufen treten blutige Stühle und schmerzhafte Bauchkrämpfe auf.
Bei 5-10% der Erkrankten, insbesondere bei Kindern im Vorschulalter, entwickelt sich im Anschluss an die Darmbeschwerden (ca. einer Woche nach Beginn des Durchfalls) ein schweres Krankheitsbild. Es kann durch die Wirkung der EHEC-Gifte zu Blutarmut (verminderte Anzahl von roten Blutkörperchen), zu einer Gefäßschädigung mit Blutgerinnungsstörungen (verminderte Anzahl von Blutplättchen) und zu Nierenfunktionsstörungen kommen, dem sog. hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS), das in 1-5% der Fälle bei Kindern tödlich verläuft.
Auch nach dem Überstehen der akuten HUS-Symptomatik können schwere, bleibende Gesundheitsschäden (Bluthochdruck, Beeinträchtigung der Nierenfunktion) zurückbleiben.
Wie häufig treten EHEC-Erkrankungen auf?

Seit Inkrafttreten der bundesweiten Meldepflicht im Jahr 2001 wurden in Deutschland jährlich zwischen 926 und 1180 Fälle und in Bayern zwischen 173 und 261 Fälle von symptomatischen EHEC-Erkrankungen gemeldet. Dies entspricht bundesweit einer durchschnittlichen jährlichen Fallentdeckungsrate für Neuerkrankungen an EHEC (die sogenannte Inzidenz) von 1,31 Fällen pro 100.000 Einwohner (für die Jahre 2001 - 2006 nach Referenzdefinition). In Bayern lag die durchschnittliche jährliche Inzidenz bei 1,78 Fällen pro 100.000 Einwohner. Die meisten Erkrankungen wurden bei kleinen Kindern registriert, in der Altersgruppe 0-4 Jahre betrug die durchschnittliche jährliche Inzidenz für Bayern 22,5 Fälle pro 100.000 Kinder in diesem Alter.
Im Vergleich dazu wurden in Bayern in den Jahren 2001 -- 2006 zwischen 11 und 32 Fälle von HUS gemeldet, mit einer daraus resultierenden Inzidenz von 0,09 bis 0,26 Fällen pro 100.000 Einwohner. Bundesweit ergaben sich in diesem Zeitraum Inzidenzen zwischen 0,08 und 0,14 Fälle pro 100.000 Einwohner.
Es zeigt sich, dass in Bayern verglichen mit dem bundesweiten Durchschnitt deutlich mehr symptomatische EHEC-Infektionen und Erkrankungen an HUS auftreten.Quelle: Robert Koch-Institut: , Datenstand: 25.04.2007
Guten Appetit

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