Hamburg (dpa) - Die deutsche Fischindustrie will im Pazifik gefangene Ware frühzeitig auf Radioaktivität untersuchen lassen. Der angelandete Fisch soll schon im Hafen untersucht werden.
Neben den staatlichen Grenzeingangskontrollen würden die Unternehmen Kontakte zu ihren Lieferanten im Pazifik nutzen, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Fischindustrie und des Fischhandels, Matthias Keller, am Montag (4. April) in Hamburg.
Zusätzlich werden Stichproben bei der Rohwarenkontrolle vor der Verarbeitung beziehungsweise dem Handel in Deutschland erfolgen, um sicherzustellen, dass nur gesundheitlich unbedenkliche Fische verwendet werden", sagte Keller. Was im März im Pazifik gefangen wurde, wird nach Kellers Angaben erst im Juni in Deutschland ankommen. Bis die fertigen Produkte in den Geschäften liegen, vergehe weitere Zeit.
Die Unternehmen der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels haben als Reaktion auf den Reaktorunfall in Japan ihre vorhandenen Vorräte auf Radioaktivität untersuchen lassen. "Sowohl bei Alaska-Seelachs aus dem Nordwestpazifik und Nordostpazifik als auch bei weiteren Fischereierzeugnissen wie Wildlachs aus dem Pazifik wurden weder Cäsium 134 noch Cäsium 137 nachgewiesen", erklärte Keller. Diese Ware wurde vor dem Erdbeben gefangen. Die Ergebnisse seien als Referenzwert wichtig. "Alle angebotenen Fischereierzeugnisse aus diesen Fanggebieten können ohne Sorgen verzehrt werden."
Keller berichtete von aktuellen Auswertungen russischer Forschungseinrichtungen, nach denen zurzeit keine Erhöhung der Radioaktivität in den untersuchten Meeresgebieten festgestellt werden kann. Keller sagte, die Behörden in den USA und Russland würden Fanggebiete sofort sperren, sollte eine radioaktive Belastung des Wassers gemessen werden.
BV Fischb
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