Dienstag, 19. April 2011

Elfenbeinküste - Bittere Schokolade


Elfenbeinküste - Bittere Schokolade:   -    9.2.2011 ORF Weltjournal

Die Preise für Lebensmittel sind weltweit weiter angestiegen, im Jänner zum siebten Mal in Folge.
Die ständig steigenden Kosten für Grundnahrungsmittel gelten als mitverantwortlich für die
Massenproteste in Tunesien und Ägypten. Ernährungsunsicherheit führt zu Unruhen und Instabilität,
warnt die UNO. Der Kampf um Grundnahrungsmittel und Rohstoffe nimmt immer dramatischere
Ausmaße an und hat verheerende Auswirkungen auf die Produktionsbedingungen.
Das "Weltjournal" zeigt am Beispiel von Schokolade, dass Auswüchse wie Menschenhandel,
Kinderarbeit und Sklaverei nach wie vor Teil der internationalen Kakao-Produktion sind. Allein
an der Elfenbeinküste, die fast die Hälfte des weltweiten Kakaos herstellt, arbeiten laut Unicef
weit mehr als 200.000 Kinder zwischen neun und zwölf Jahren. Zehntausende von ihnen stammen
aus den Nachbarländern und werden von Schleppern in einem großangelegten Menschenhandel an
die Plantagen der Elfenbeinküste verkauft, zu einem Preis von umgerechnet etwa 250 Euro. Die
europäischen Schokolade-Produzenten geben sich zufrieden mit einem Abkommen über ein Verbot
von Kinderarbeit und Kinderhandel, das sie unterzeichnet haben -- ob es auch eingehalten wird,
interessiert offenbar nicht weiter. Der dänische Filmemacher Miki Mistrati hat in Mali und an der Elfenbeinküste in Westafrika zum Teil mit versteckter Kamera gedreht und hat sie gefunden: die Kindersklaven, die es auf den Kakaoplantagen offiziell gar nicht gibt.

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